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Mein Tempo & Ich

  • akhaag
  • 14. Okt. 2024
  • 2 Min. Lesezeit

Mein Tempo und ich, das ist so eine Sache mit uns. Es gibt kaum ein Thema, über das ich schon oft geschrieben habe und mit dem ich mich immer wieder schwer tue.


Ich sage oft, dass ich eine Hummel bin, die so lebt, als wäre sie eine Wespe. Ich weiß, dass ich ein langsameres Tempo habe und dass darin sogar genau meine Kraft liegt. Aber trotzdem lasse ich mich so schnell vom Tempo der Welt mitreißen und meine direkt, dass ich zu langsam bin. Dann presche ich stattdessen durch meine Wochen und frage mich, warum es einfach nicht so richtig klappen will, dass ich dieses ruhigere Leben führe, nach dem ich mich doch so oft sehne.


Doch wie das Leben manchmal so spielt, wurde ich in genau einer solchen schnellen Zeit durch eine Zahn-Op ausgebremst. Das war zwar nicht die angenehmste Form des zur Ruhe Kommens, aber trotzdem eine unheimlich wichtige Zeit für mich. Sie hat mir einen so ehrlichen Spiegel vorgehalten, der mir gezeigt hat: Es fängt alles mit mir an.


Es ist nicht dieses ruhigere Leben in der Natur, das mich irgendwann auf magische Weise „retten“ wird und mich von heute auf morgen ganz einfach in meinem Tempo leben lässt. Es fängt hier und heute an. Es fängt an mit der Art, wie ich selbst durchs Leben gehe. Wie zackig ich mir manchmal die Zähne putze, als wäre es ein Schnelligkeitswettbewerb. Wie gehetzt ich durch den Supermarkt eile, fast so als wäre jemand hinter mir her. Oder wie viel ich von mir selbst verlange, wenn ich drei Sachen gleichzeitig und dabei keine so richtig mache.


Es sind genau diese Situationen, in denen ich mich immer wieder bewusst entscheiden kann, wie ich durch den Alltag gehen will. Denn all diese kleinen Schritte machen zusammen mein Leben aus. Und wenn ich an diesen kleinen Schräubchen drehe, dann ändert sich Stück für Stück auch das große Ganze.



Foto: Michael Pitz

 
 
 

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