top of page

Die Sache mit dem Überstürzen

  • akhaag
  • 26. Feb.
  • 2 Min. Lesezeit

Im Januar habe ich noch gesagt, dass ich schon wieder so in dieses Jahr reingerauscht bin und ich mir eine Atempause wünsche. Wie heißt es so schön: Be careful what you wish for. Einen Sturz und ein gebrochenes Handgelenk später hatte ich meine Atempause, allerdings anders als ich sie mir gewünscht hätte. Doch auch wenn diese Pause sehr unbequem war, hat sie mir die Zeit gegeben, um in mich zu horchen und das zu erkennen, was ich eigentlich schon eine ganze Weile gespürt habe: Ich „überstürze“ es auch sonst viel zu häufig in meinem Alltag. Und ich will meine Wochen nicht mehr nur schaffen, denn das habe ich im letzten Jahr viel zu oft.


Wenn ich mir auf meinem Handy Fotos der letzten Jahre anschaue, dann sehe ich dort viele Fotos von mir, auf denen ich in die Kamera strahle. Fotos von Tagen, an denen ich zwar eine schöne Zeit hatte, aber ein Teil von mir sich gleichzeitig auch erinnert: Das war mir an dem Tag eigentlich zu viel. Es ist eine nette Erinnerung, aber so richtig da war ich auch nicht, weil ich es noch reingequetscht habe. Ich war zwar physisch dabei, aber eigentlich hätte ich an diesem Tag etwas anderes gebraucht - hätte mir die Vorstellung davon nicht zu gut gefallen, um wirklich abzusagen.


Wie oft ich nach solchen Tagen zuhause gesessen habe und einfach müde war. Ich habe mich mal wieder zu schwach gefühlt, nicht belastbar genug. Ganz nach dem Motto „Andere schaffen das ja auch locker“. Doch in den letzten Wochen habe ich endlich verstanden: Ich bin nicht zu schwach, sondern es ist es eigentlich sogar etwas Wertvolles, dass mein Körper und mein Nervensystem mich so schnell darüber informieren, wenn etwas zu viel ist. Ich muss nur lernen, noch viel mehr darauf zu hören und nicht immer wieder sehenden Auges drüber hinweg eilen.

 
 
 

Comments


bottom of page